Putins ehemaliger Redenschreiber in Russland gesucht

Das russische Innenministerium hat Abbas Galliamov, einen politischen Analysten, der mehrere Jahre lang der Redenschreiber von Wladimir Putin war, auf eine Fahndungsliste gesetzt. Galliamov arbeitete als stellvertretender Leiter der Präsidialverwaltung in Baschkortostan, war 2008-2010 Leiter des Pressedienstes der russischen Oppositionspartei Union der Rechten Kräfte und schrieb während Putins erster Amtszeit Reden für ihn.

Die Fahndungskarte enthält keine Angaben zu dem konkreten Fall, in dem er gesucht wird.

Galliamov ist dafür bekannt, dass er sich wiederholt gegen den Krieg geäußert hat. Der Experte hat begonnen, aktiv die innere Küche des Kremls zu enthüllen und zu erzählen, wie die Vertikale der Macht in Russland tatsächlich aufgebaut ist.

Im Februar 2023 nahm ihn das russische Justizministerium in die Liste der "ausländischen Agenten" auf.

Galliamov äußerte sich zu seiner Fahndungsliste. Er erklärte, dass ihm keine Strafverfahren gegen ihn bekannt seien und deutete an, dass seine Aussagen als sogenannte Fälschungen über die russische Armee angesehen werden könnten.